Schleifsteine für Holzbearbeitungswerkzeuge

Schleifsteine für Holzbearbeitungswerkzeuge

Schleifsteine für Holzbearbeitungswerkzeuge sind besonders hochwertige Steine, oft auch aus grünem Siliciumcarbid hergestellt.

( siehe auch die Abhandlung über die Arkando-Serie )

Schleifsteine für Holzbearbeitungswerkzeuge

Der Expertentip für das Schärfen von Stechbeiteln

und die passenden Steine dafür

Im nachfolgenden möchte ich hierzu gern die Anleitung zu Schärfen von Holzbearbeitungswerkzeugen, wie einem Stechbeitel, von Herrn Henze ( einem Schärfprofi aus Baden-Württemberg ) veröffentlichen:

Auf folgendem Bild lässt sich erkennen wie ich den Stein auf eine Trägerplatte montiert habe.

Das ist notwendig da ich die schmale Seite brauche um folgenden Effekt zu erhalten:

Gut zu sehen ist die Fläche die damit angearbeitet wurde. Damit liegt beim Schleifen der Spiegelseite nur die kleine Fläche angrenzend an der Schneide und der Teil jenseits der Querschleifung auf. Druck wird dabei nur auf die kleine Fläche bei der Schneide ausgeübt. Darum ist es um ein Vielfaches einfacher und schneller eine perfekte Spiegelseite herzustellen. Der Abtrag durch den 180er beträgt gerade nur so viel, dass diese Fläche beim Schleifen der Spiegelseite den Schleifstein nicht berührt. Beim Benützen der Spiegelseite entsteht dabei keinerlei Nachteil. Diese Fläche hat eine Ausdehnung von 30 bis 40 mm, je nachdem wie lang bzw. wie kurz die Klinge noch ist. Vor dem Anbringen der Querschleifung muss die Spiegelseite exakt eben sein. Das ist in der Praxis oft nicht der Fall.

Für das Bearbeiten der Spiegelseite bei einem Hobeleisen ist die zu bearbeitende Fläche sehr groß. Das bedeutet, damit dies funktioniert, wird ein maximal aggressiver Stein benötigt. Genau diese Eigenschaft besitzt der „SIC GRÜN, 180er Körnung, 200x50x25“.

Noch eine Anmerkung als Info an Ihre Kunden habe ich zu machen. Die Arkandos sind sehr wasserdurchlässig. Das ist zunächst einmal Ok. Damit aber Wasser auf der Oberfläche der Steine stehen bleibt, was sehr wünschenswert ist, dichte ich diese ab: Aufkleben mittels wasserfestem Kleber auf eine Trägerplatte:

Ein weiterer Vorteil bei Verwendung einer Moosgummiunterlage ist, dass sich kein Wasser auf dieser ansammelt und damit dem verrutschen des Steines entgegengewirkt wird.

Im übrigen ist es auch sinnvoll die Seiten wasserdicht zu machen. Es reicht diese sehr dünn zu bestreichen. Eben gerade so, dass die Poren geschlossen sind. Wie auf dem Bild zu sehen ist, ist der Schriftzug „Arkando by Ziesche“ noch gut zu lesen. Ganz besonders wichtig ist das beim 180er den ich hochkant auf die Platte aufgeklebt habe.

Ich hatte Ihnen ja auch einmal geschrieben, dass die Fase die ich an einem Stechbeitel/Hobeleisen anarbeite nicht konkav oder gerade ist sondern ballig:

Und genau zu diesem Zweck benötige ich einen Schleifstein der maximal schnell abträgt, sich nicht zu schnell hohl schleift und mittels geeignetem Aufreiber plan zu halten ist. Genau das ist mit dem Arkando K 150 und dem Silifix K 120 gegeben. Noch ein paar Bilder die veranschaulichen sollen wie das Einhalten des Schleifwinkels funktioniert:

Im zweiten Bild wird der Maximalwinkel gezeigt. Der liegt hier bei 40 Grad was für eine deutlich höhere Standzeit der Schneide sorgt.

Im dritten Bild sieht man den minimalen Schleifwinkel von 15 Grad. Es kann auch etwas weniger sein. Da der 40-Grad-Winkel direkt an der Schneide durch die Rundung der Fase nach hinten abfällt ist das Eindringvermögen ins Holz nur sehr wenig verringert. Der Vorteil liegt eindeutig bei der viel höheren Standzeit der Schneide. Natürlich kann der Maximalwinkel je nach Geschmack auch ein Anderer sein. Ballig wird die Schneide automatisch durch ständiges Auf- und Abbewegen des Griffes beim Schleifen zwischen diesen beiden Winkelpositionen. Mit ein bisschen Übung funktioniert das auch ohne die Winkellehre im Hintergrund. Durch die Rundung der Fase liegt immer nur eine sehr kleine Fläche auf dem Stein auf. Das erklärt den extrem schnellen Materialabtrag in Tateinheit mit einem geeigneten Schleifstein. Für die maximale Schärfe werden dann noch feinere Steine benötigt. Dabei geht es aber nicht mehr um das Bearbeiten der Fasengeometrie. Weitere große Vorteile der Methode ist: Es werden keine weiteren Hilfsgeräte (Winkelschleifhilfen) benötigt. Es kann daher die ganze Fläche des Steines genutzt werden. Es gibt absolut kein erwärmen der Schneide. Es ist wirklich sehr leicht die Schneide im rechten Winkel zur Klinge anzubringen.

Viele Grüße
A. Henz“

*mit freundlicher Genehmigung

Dazu bedanke ich mich herzlich bei Herrn Henze für diesen wertvollen Beitrag!

Wer gern einen Schleifkurs zum Messerschärfen besuchen möchte und dem Böblingen in Baden-Würtemberg nicht zu weit ist…kann über nachfolgende Homepage die Termine für 2024 einsehen und sich dann dazu anmelden:

Die Kurse werden diese voraussichtlich ab der 2. Jahreshälfte in Böblingen stattfinden. Dazu wurde letztes Jahr auch ein Verein gegründet –> https://schaffbar-bb.de

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